Kulturmanagement und Digitalisierung

Munich, September 2017
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ER BEGRIFF DER “DIGITALEN TRANSFORMATION” IST IN ALLER MUNDE

Auch in der Automobilindustrie ist der strukturelle Wandel eingeleitet. Getrieben durch die Vernetzung der Fahrzeuge, automatisierte oder gar autonome Fahrzeuge, Shared Mobility, Big Data und den alternativen Antrieben sind die etablierten Hersteller und Zulieferer dabei, sich neu auszurichten.
Kleine und mittelständische Zuliefererbetriebe drohen hier den Anschluss zu verlieren, wie eine Studie von Berylls Strategy Advisors und The Culture Institute zeigt. Vielfach ist die Kultur der befragten Unternehmen traditionell ausgerichtet und steht damit Anforderungen wie Agilität, flachen Hierarchien und eigenverantwortlichen Teams entgegen. Auch „Trial & Error“-Vorgehen und kurze Entwicklungszyklen mit enger Einbindung von externen Partnern lassen sich mit der bislang gelebten Kultur kaum realisieren.
All das sind jedoch Anforderungen, welche die Digitalisierung mit sich bringt und die einen direkten Einfluss auf Strategie, Strukturen und Prozesse, Fähigkeiten und auch die Unternehmenskultur haben. Aus den Ergebnissen der Studie werden Empfehlungen abgeleitet, die den Mittelständlern Wege aufzeigen, wie sie ihre Erfolgsposition halten respektive für die Zukunft ausbauen können.
 
DIE BESTEHENDE UNTERNEHMENSKULTUR LÄSST DIE DIGITALISIERUNG VIELFACH NICHT ZU.
 
Die äußerst facettenreichen Treiber der Digitalisierung wie das autonome Fahren, Shared Mobility- Dienstleistungen, die Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur, die alternativen Antriebe und „Big Data“ können sehr unterschiedliche Relevanz und Dringlichkeit für die Unternehmen der Zulieferindustrie haben.
Dies macht eine gründliche Auseinandersetzung damit erforderlich, um die Chancen zu nutzen, die Risiken möglichst frühzeitig zu identifizieren und entsprechend gegenzusteuern. Dazu Peter Eltze, Experte für Transformation und Kulturmanagement bei Berylls Strategy Advisors: „Immer häufiger stellt sich für unsere Kunden die Frage, inwieweit es die bestehende Unternehmenskultur zulässt, die Komplexität der Digitalisierung zu meistern“.
Berylls Strategy Advisors hat nun zusammen mit The Culture Institute in Zürich in einer Studie die kulturellen Voraussetzungen für diese Auseinandersetzung bei rund 30 mittelständischen Automobilzulieferern aus dem deutschsprachigen Raum untersucht. Die befragten Top-Manager kommen aus Unternehmen, die zwischen 1.000 und 10.000 Mitarbeiter beschäftigen.
DIGITALISIERUNGS-KNOW-HOW BEI AUTOMOBILZULIEFERERN.
 
MASTERPLAN ZUR DIGITALISIERUNG FEHLT – PROZESS- UND PRODUKTOPTIMIERUNG STEHEN NOCH ZU SEHR IM FOKUS.
Obwohl die Relevanz und Dringlichkeit der Digitalisierung von den befragten Managern erkannt wird, besitzt kaum ein Unternehmen einen Masterplan zur Digitalisierung. Es wird nur in Ansätzen deutlich, welche sinnstiftende Mission in Zukunft verfolgt werden muss und inwieweit die Digitalisierung das Unternehmen verändern soll.
Die Frage bleibt mehrheitlich offen, ob man als System- und Komponentenlieferant weiter existieren kann, oder ob man in neue Geschäftsmodelle eintreten muss. Vielen gelingt es nicht, Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von „Big Data“ ergeben, zu identifizieren und zu nutzen. Als Ziel haben die Mittelständler deshalb noch überwiegend die Prozess- und Kostenoptimierung im Fokus.
Als Folge fehlt das Verständnis für Chancen, die neue Produkt-/Service-Angebote oder digitale Geschäftsmodelle bieten – Potenziale für neue Erlösquellen werden quasi ignoriert. Neben einer unpassenden Management- und Organisationsstruktur, ungenügenden finanziellen Ressourcen und einem Mangel an verfügbaren Kompetenzen für die digitale Welt wird die existierende Unternehmenskultur als häufigster Grund für einen nicht existierenden Masterplan und somit für eine fehlende ganzheitliche Auseinandersetzung mit der Digitalisierung genannt.
Dabei wissen nahezu alle Befragten um den signifikanten Einfluss der Unternehmenskultur auf den Erfolg ihrer Firma und setzen sich mit der Kultur intensiv auseinander. Das Management diskutiert und reflektiert seine Wahrnehmungen zur Kultur, beschreibt Werte, Normen und Grundüberzeugungen der Führung und Zusammenarbeit und bildet in vielen Fällen seine Mitarbeiter im Umgang mit diesen aus.
CHANCEN UND RISIKEN DER DIGITALISIERUNG.
 
KULTURELLE HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR DIE DIGITALE TRANSFORMATION.

Insight Download und Autoreninformationen

Berylls Insight

Company Culture 4.0
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Autor

Peter Eltze

Partner

Peter Eltze

Peter Eltze (1964) ist seit November 2015 als Partner bei Berylls by AlixPartners (ehemals Berylls Strategy Advisors) tätig, einer internationalen und auf die Automobilitätsindustrie spezialisierten Strategieberatung. Er ist Experte für ganzheitliche Transformationsprozesse und kann auf eine langjährige Erfahrung im Vertriebs- / Marketing- und Operations-Umfeld zurückschauen.
Peter Eltze berät seit 1994 Automobilhersteller und -zulieferer im globalen Kontext. Er verfügt über ein fundiertes Expertenwissen in den Bereichen Strategie- und Organisationsentwicklung. Zu seinen weiteren fachlichen Schwerpunkten zählen unter anderem Top Executive Coaching und der Themenkomplex rund um die Gestaltung von Führungsstrukturen und -konzepten.
Vor seinem Einstieg bei Berylls Strategy Advisors war er für MP und Malik als Mitglied der Geschäftsführung.
Im Anschluss an seine kaufmännische Ausbildung bei Siemens studierte er Verwaltungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Managementlehre an der Uni Konstanz.